Was ist eine "Kastration"? Ziel einer Kastration ist es, die weitere Produktion von Geschlechtshormonen zu unterbinden. Dies geschieht durch die Entfernung der "Keimdrüsen". Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um männliche Keimdrüsen – nämlich beide Hoden – oder aber um weibliche Keimdrüsen – nämlich die Eierstöcke – handelt. Man "kastriert" also sowohl männliche als auch weibliche Katzen. Und was ist dann eine "Sterilisation"? Bei einer Sterilisation bleiben die Hoden bzw. die Eierstöcke an Ort und Stelle, man verhindert aber, dass Spermien oder Eizellen weiterhin transportiert werden können. Dies geschieht durch die Unterbindung der Leitungsbahnen, also der Samen- bzw. der Eileiter. Da die Keimdrüsen im Körper verbleiben, werden Kätzinnen weiterhin rollig (mit den daraus resultierenden Risiken, s.u.). Kater bleiben kampfeslustig (mit den daraus resultierenden Risiken, s.u.) und haben weiterhin einen übelriechenden Urin. Für beide Operationsarten ist immer eine Vollnarkose nötig, deshalb muss auch vorher immer ein Termin abgesprochen werden. Der Aufwand bei einer Sterilisation ist mindestens genauso hoch wie bei einer Kastration. Bei weiblichen Katzen muss immer der Bauch eröffnet werden. Was ist denn nun besser, Sterilisation oder Kastration? Es kommt darauf an, wie Sie sich ein gesundes, und vor allem langes, Katzenleben in Ihrem Haushalt vorstellen: Kater werden kastriert, damit sie Mit einer Sterilisation erreicht man lediglich eines, nämlich dass keine Nachkommen mehr produziert werden. Eine Kastration hingegen bietet neben diesem Vorteil zusätzlich die gute Chance auf ein deutlich längeres Katzenleben. Je nach Geschlecht und Temperament ein Leben Wenn Sie also lieber möglichst lange eine möglichst gesunde Katze um sich haben möchten, sollte sie frühzeitig kastriert werden. Falls Sie eine Sterilisation wünschen, weil das Leben Ihrer Katze lieber "natürlich" kurz und heftig verlaufen soll, bitte ich Sie, diesen Eingriff in einer anderen Tierarztpraxis vornehmen zu lassen, da ich eine solche unvollständige, für die Tiere nutzlose Operation mit meinem ganz persönlichen ärztlichen Gewissen nicht vereinbaren kann. Wann sollte eine Katze / ein Kater kastriert werden? Kätzinnen werden etwa mit 6 bis 8 Monaten geschlechtsreif. Ihre Empfängnisbereitschaft äußern sie in der sogenannten "Rolligkeit". Dabei schreien sie oft ausdauernd (gern auch nachts), wälzen sich (rollend) über den Boden und präsentieren ihr Hinterteil (keine Panik, dies ist kein Notfall, aber ein wenig sieht es aus wie eine schwere Kolik). Diese Rolligkeiten wiederholen sich, vor allem im Frühjahr und im Herbst, in etwa dreiwöchigen Abständen, manche Katzen entwickeln auch eine Dauer-Rolligkeit. Der beste Zeitpunkt für die Operation eines weiblichen Tieres ist erfahrungsgemäß am besten frühzeitig, mit 6 bis 9 Monaten. Kater zeigen ihre Geschlechtsreife, die meist mit 5 bis 6 Monaten eintritt, durch hormonell bedingte Geruchsstoffe im Urin an. Dieser riecht für unsere Nasen dann sehr übel und penetrant. Die Tiere markieren mit diesem Urin ihr Revier, d.h. Ihre Wände, Einrichtungsgegenstände und Ihre Kleidung. Haben sich die Kater diese Verhaltensweise einmal richtig angewöhnt, verlieren sie die lieb-gewonnene Markierungstour nicht immer, wenn sie kastriert werden. Ein Kater sollte also mit etwa 6 Monaten kastriert werden. Verändert eine Kastration den Charakter Ihrer Katze? Wenn es überhaupt eine Veränderung gibt, so ist es die stärkere Anhänglichkeit einiger Katzen. Und die macht sie als kastriertes Haustier eher zu beliebteren Zeitgenossen, oder nicht? "Träge" werden kastrierte Katzen allein vom Kastrieren nie (s.u.). Werden kastrierte Katzen dick? Nein, nicht, wenn ihre Besitzer sie wirklich gernhaben! Und sie "bedarfsgerecht" füttern. Der klassische Hängebauch, der oft 3 bis 4 Wochen nach der Operation Gestalt annimmt, ist leider nicht, wie es sich fast alle Katzenbesitzer gerne einreden, eine unumgängliche Folge der Kastration. Zum einen kann man ihn auch bei unkastrierten Katzen und ihren wildlebenden Verwandten als Fettspeicher für schlechte Zeiten beobachten. Übergewicht erhöht die Wahrscheinlichkeit zahlreicher Krankheiten, wie Diabetes, Probleme mit den Gelenken, Harngries, Leberschäden oder Herzschwäche. Übergewicht wird also die Lebenserwartung, die Sie ja gerade mit der Kastration verlängern wollten, wieder verkürzen. Am kritischsten sind die ersten zwei bis drei Monate nach der Kastration. Der Energiebedarf der Katze ist nun im Vergleich zur Zeit vor der Operation vermindert, ihr Appetit aber immer noch genauso groß. Wenn die aufgenommene Nahrungsmenge nicht kontrolliert wird, kann eine 4 kg schwere Katze leicht innerhalb von 9 bis 10 Wochen um 2 kg zunehmen. Diese Gewichtsänderung entspräche beim Menschen einer Zunahme von 60 auf 90 kg in weniger als 2 Monaten. Wichtig ist also, nach einer Operation die zugeführte Kalorienmenge zu reduzieren, und zwar dauerhaft. Dies könnten Sie erreichen, indem Sie einfach weniger Futter geben, dann bekommt ihre Katze aber auch weniger Vitamine und Mineralstoffe, und das wollen Sie ja eigentlich gar nicht! Besser, weil ausgeglichener zusammengesetzt, sind kalorienreduzierte Alleinfutter. Sie machen satt, weil sie mehr Rohfaser (Rfa) enthalten. Als Trockenfutter sind die empfehlenswerten Sorten außer-dem so zusammengesetzt, dass normalerweise kein Harngries entstehen kann. Und bitte kontrollieren Sie das Gewicht Ihrer Katze (1 x pro Monat mit und ohne Katze auf die eigene Personenwaage gehen und die Differenz errechnen): 200 g mehr Gewicht bei einer 4 kg schweren Katze entsprechen 3 kg (!!) "zu viel" bei einem ursprünglich 60 kg schweren Menschen! Fazit: Seit 17. Juli 2024 gilt in Itzehoe die Katzenschutzverordnung. Danach müssen alle freilaufenden Katzen, die älter als 5 Monate sind, kastriert, mit Mikrochip oder Tätowierung gekennzeichnet und in mindestens einem Haustierregister registriert werden. Denken Sie daran, dass sich freilaufende Katzen nicht an Stadtgrenzen halten 😉 Den Text der Verordnung finden Sie hier.Katzen sollten kastriert werden!
Oder sterilisiert? Was denn nun? Und warum?
Kätzinnen werden kastriert, damit sie
Nach einer Kastration ändert sich die Lust auf das Mäusefangen nicht. Entweder, Ihre Katze kann und tut es - oder sie lässt es. Die Geschlechtshormone haben hierauf keinerlei Einfluss.
Zum anderen produzieren kastrierte Tiere nun keine Geschlechtshormone mehr, so dass sich der Stoffwechsel umstellt und sie vom angebotenen Futter viel weniger Kalorien als vorher verbrauchen. Deshalb gilt für Katzen, genau wie für Menschen: Man wird ausschließlich vom (Fr)essen und NUR vom Fressen dick. Nicht durchs Kastrieren, nicht durch weniger Bewegung, nicht durch jedwede noch so fantasievolle Ausrede, leider.
Lassen Sie sich von Ihrem Praxisteam beraten, welches Futter für Ihre Katze geeignet ist.
Wichtiger Hinweis für die Besitzer freilaufender Katzen
im Stadtgebiet Itzehoe und den angrenzenden Gemeinden